Der Haushaltsausschuss hat am 09,11,2018 die Bedeutung der
Entwicklungspolitik nochmals unterstrichen. Der BMZ-Haushalt soll
gegenüber 2018 um rund 800 Mio. Euro aufwachsen und wird 2019 erstmals
über 10 Mrd. Euro (10,25 Mrd. Euro) liegen.
Damit werden die Vorgaben des
Koalitionsvertrages umgesetzt und die Quote für die öffentliche
Entwicklungszusammenarbeit, die sogenannte ODA-Quote, bei 0,51 Prozent
(ohne Inlandsflüchtlingskosten) stabilisiert. Die zusätzlichen Mittel werden in langfristige Entwicklungsprojekte und zur Bewältigung humanitärer Krisen investiert.
Entwicklungsminister Gerd Müller: „Ich freue
mich über die deutliche Erhöhung des Entwicklungsetats 2019. Das ist ein
deutliches Signal. Wir kommen damit unseren internationalen
Verpflichtungen nach.Mit den zusätzlichen Mitteln verstärken wir
unsere Arbeit zur Beendigung von Hunger und Armut und bauen unsere
Unterstützung zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose aus.
Zugleich steigern wir unsere Maßnahmen für den internationalen
Klimaschutz. Wir setzen auch neue Schwerpunkte: Wir fördern
private Investitionen in Afrika, insbesondere für deutsche und
afrikanische Mittelständler und schaffen mit der Sonderinitiative
„Ausbildung und Beschäftigung“ neue Ausbildungs- und Jobpartnerschaften
gemeinsam mit der Wirtschaft.“
Das Entwicklungsministerium setzt dabei
weiterhin auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft
und wird diese weiter ausbauen.
Die Welthungerhilfe begrüßte ausdrücklich, dass die Regierungskoalition den Etat für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe erhöht hat. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein wichtiges Signal im Kampf gegen Hunger und Armut. Die globalen Herausforderungen unserer Zeit wie die Folgen des Klimawandels oder die wachsende soziale Ungleichheit können nur mit einer ausreichenden finanziellen Ausstattung bewältigt werden“, betont Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Gleichzeitig mahnt die Welthungerhilfe, dass die Bundesregierung an der Einhaltung ihrer Koalitionsvereinbarung sowie von internationalen Verpflichtungen gemessen werde. Die Regierungsparteien hatten im März 2018 vereinbart, dass der Wehretat im gleichen Verhältnis wachsen solle, wie der des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Leider löst die Regierung ihre Versprechen nicht ein und erhöht die Ausgaben für Verteidigung deutlich stärker als für Entwicklungszusammenarbeit. Auch die verpflichtende ODA-Quote von 0,7 Prozent wird erneut verfehlt. Hier wünschen wir uns für die Zukunft, dass die Bundesregierung die richtigen Prioritäten setzt und auch die ärmsten Länder stärker in den Fokus nimmt“, fordert Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Hintergrund
ODA-Zahlen
ODA-Daten beim BMZ: https://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen_fakten/oda/index.htmlODA-Statistiken der OECD: http://www.oecd.org/dac/stats/idsonline.htm