Die zivilgesellschaftlichen
Interessensverbünde betonen in ihrem Thesenpapier zum zehnjährigen Jubiläum vorn weltwärts,
dass es zivilgesellschaftlich verantwortete langfristige Freiwilligendienste
schon Jahrzehnte vor weltwärts gab: „Ohne die
Erfahrungen und bereits bestehenden Partnerschaften zwischen Organisationen im
Globalen Norden und Süden hätte das weltwärts-Programm nicht starten können.“
Sie
konstatieren, dass der Erfolg des Programms maßgeblich davon bestimmt ist, dass
die vielfältigen Hintergründe sowohl der deutschen ausführenden Organisationen
als auch der Partnerorganisationen und Einsatzstellen einen großen Wert
darstellen, welcher Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unterschiedlichen
Bereichen der Gesellschaft einen niedrigschwelligen Zugang zum entwicklungspolitischen
Freiwilligendienst ermöglicht.
Um diese Vielfalt auch für
die Menschen aus den Partnerländern erfahrbar zu machen, fordern die Interessensverbünde
unter anderem, dass weltwärts Süd-Nord als integraler Bestandteil des Förderprogramms
behandelt wird und weitere politische Weichen zur Gleichwertigkeit beider Programmkomponenten
gestellt werden: „Administrative Rahmenbedingungen und
Probleme mit Visagenehmigungen in einigen Ländern stehen der Gleichwertigkeit
von Entsendungen und Aufnahmen derzeit aber noch im Wege.“, heißt es
im Thesenpapier.
Aus Sicht der
Interessensverbünde gibt es auch noch Verbesserungsbedarf bezüglich einer
tatsächlich gleichberechtigten und subsidiären Zusammenarbeit zwischen Staat
und Zivilgesellschaft. Das Programm steht außerdem vor der Herausforderung bei
der Aushandlung von Positionen die Partner im Globalen Süden mit ihrer Stimme
direkt einzubeziehen: „Wenn wir weltweite entwicklungspolitische
Freiwilligendienste im Sinne der Agenda 2030 schaffen wollen, müssen wir unsere
Strukturen und unsere Arbeit immer wieder reflektieren und mit postkolonialen
Kriterien hinterfragen!“
Die Thesen wurden von den
vier an weltwärts beteiligten deutschen Interessenverbünden erarbeitet, zu denen
der Verbund weltoffen im AKLHÜ e.V. gehört. Der Verbund innerhalb des AKLHÜ
e.V. zählt 38 anerkannte Mitgliedsorganisationen, die gemeinsam jährlich ca.
1.700 Entsendungen und Aufnahmen von internationalen Freiwilligen im Rahmen des
entwicklungspolitischen weltwärts-Programms umsetzen.