Horn von Afrika: 13 Millionen Menschen von schwerer Hungersnot bedroht

Rund 13 Millionen Menschen am Horn von Afrika von schwerer Hungersnot bedroht – Region erlebt trockensten Sommer seit 35 Jahren

Berlin, 15. Oktober 2019. Anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober warnt Save the Children vor einer schweren Hungersnot am Horn von Afrika. Die Region in Ostafrika leidet unter dem trockensten Sommer seit mehr als 35 Jahren, nachdem wiederholt der Regen ausgeblieben ist. Rund 13 Millionen Menschen sind von einer schweren Hungersnot bedroht, die Hälfte davon – 6,5 Millionen – sind Kinder. Ungeachtet der Anstrengungen der Regierungen und Hilfsorganisationen in Äthiopien, Somalia und Kenia verschlechtert sich die Lage weiter. Hunderttausende Menschen sind bereits aus den trockenen Regionen geflohen.

„Wir dürfen diese Menschen nicht vergessen", sagt Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. „Diese langanhaltende Dürre bedroht die Gesundheit von Millionen Kindern und gefährdet die Existenzgrundlage unzähliger Familien. Save the Children ist mit vielen, auch aus Deutschland finanzierten Projekten in der Region im Einsatz. Ich habe mir erst vor wenigen Wochen ein Bild von der Lage gemacht. Die Helfer stehen in einem Wettlauf gegen die Zeit, um Menschenleben zu retten."

„Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben der Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia werden von Jahr zu Jahr schlimmer", sagt Ian Vale, Regionaldirektor von Save the Children in Ostafrika. „Wir dürfen die Kinder und ihre Familien in dieser von Armut betroffenen Region nicht mit den Auswirkungen dieser Klimakrise allein lassen. Der Klimawandel ist ein globales Problem und wir haben die globale Verantwortung, die am stärksten betroffenen Menschen zu unterstützen. Jedoch fehlt es an ausreichenden finanziellen Mitteln."

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres flohen schätzungsweise 59.000 Menschen wegen der Dürre in andere Regionen, insgesamt waren nach einer Schätzung vom Juni 1,8 Millionen Menschen in der Region auf der Flucht. Kinder leiden unter der Situation besonders, denn die akute Mangelernährung macht sie anfällig für Krankheiten und schwächt ihr Immunsystem extrem. Für Kinder unter 5 Jahren ist Mangelernährung die größte Gesundheitsgefahr.

In Kenia sind schätzungsweise 2,6 Millionen Menschen mit akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert und benötigen humanitäre Hilfe. In Somalia sind rund 2,1 Millionen Menschen betroffen, in Äthiopien 8,1 Millionen.

Save the Children setzt sich mit lebensrettenden Maßnahmen für die von der Dürre betroffenen Kinder und deren Familien ein. Dazu zählt die Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln. Die Kinderrechtsorganisation unterstützt die Menschen aber auch beim Umgang mit den langfristigen Folgen des Klimawandels – etwa durch Bildungsprogramme und Programme zur beruflichen Neuorientierung.
 


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