Erst auf den zweiten Blick wird eine weitere entscheidende Neuerung an diesen Zielen deutlich: Sie beschäftigen sich erstmals mit dem Thema Inklusion. Etwa bei dem Ziel „Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern“ oder beispielsweise im Ziel „Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten“ finden nun auch Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung Berücksichtigung.
Dies
war keineswegs immer so: In den vorangegangenen
„Millenniumsentwicklungszielen“, die in diesem Jahr auslaufen, waren
Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung kein Thema – dabei sind sie
es, die weltweit – auch vor Ort hier in Deutschland – übermäßig häufig
von Armut betroffen oder vom Zugang zu Bildung oder zu fair bezahlter
Arbeit ausgeschlossen sind. Die Einbeziehung von Menschen mit
Beeinträchtigung/Behinderung in die Ziele ist deshalb so wichtig, damit
sie bei der Umsetzung der Ziele berücksichtigt werden.
Organisationen wie bezev haben
lange um Aufnahme der Inklusion in die weltweiten Nachhaltigkeitsziele
gekämpft und wir werten es als großen Erfolg, dass Menschen mit
Beeinträchtigung/Behinderung explizit Aufnahme in die 2030-Agenda
gefunden haben. Gleichzeitig ist dies aber auch als Etappensieg zu
werten: Mit der Umsetzung der Agenda und ihrer Ziele insbesondere, sind
große Herausforderungen verbunden – für unsere Gesellschaft hier in
Deutschland und für alle Menschen weltweit.
bezev
setzt sich seit 1995 für Menschen mit Beeinträchtigung/ Behinderung
weltweit ein. Der Verein fördert eine inklusive
Entwicklungszusammenarbeit und die gleichberechtigte Beteiligung von
Menschen mit Beeinträchtigung/ Behinderung bei entwicklungspolitischen
und humanitären Initiativen. Neben der Lobbyarbeit, Projekten im Ausland
und einem Freiwilligendienst ist bezev in der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit aktiv.