G20-Gipfel verabschiedet Entwicklungsagenda

Die G20-Staaten haben bei ihrem Treffen in Seoul einen auf mehrere Jahre angelegten
Entwicklungsaktionsplan (http://media.seoulsummit.kr/contents/dlobo/E4._ANNEX2.pdf)
beschlossen. Der Plan knüpft an den ebenfalls beschlossenen Seoul Development
Consensus for Shared Growth
(http://media.seoulsummit.kr/contents/dlobo/E3._ANNEX1.pdf) an und versteht sich als
komplementäre Initiative, die die Arbeit der Entwicklungsakteure auf nationaler und
internationaler Ebene ergänzen soll.

Selbsterklärtes Ziel der G20-Initiative ist es, Wirtschaftswachstum in
Entwicklungsländern zu fördern, um damit sowohl zur Armutsreduzierung als auch zu
weltweit nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung beizutragen. Die neun Handlungsfelder,
die der Aktionsplan darlegt, reichen von Infrastruktur, Beruflicher Bildung, Handel,
Privatinvestitionen, Ernährungssicherheit über soziale Sicherung und finanzielle
Inklusion bis hin zur Mobilisierung heimischer Ressourcen und Wissenstransfer.

WEED kritisierte den Seoul Konsens zur Entwicklungspolitik als PR-Manöver. Unter
Anspielung an den Washington Konsens würden alte Rezepte der Privatsektorförderung als
Innovation verkauft, während von den Versprechen früherer G8-Gipfel, die
Entwicklungshilfe für Afrika bis 2010 auf 50 Milliarden Dollar zu verdoppeln, nichts
mehr zu hören sei. Auch der Evangelische Entwicklungsdienst kritisierte, dass die
Vorschläge der G20 zur Entwicklungspolitik sich vollständig auf Wachstum,
Privatsektorentwicklung und Infrastruktur konzentrierten. Die Lobbyorganisation ONE
hingegen begrüßte die Zusage der G20, breitenwirksames Wachstum zum zentralen Thema
ihrer neuen Entwicklungsstrategie zu machen. Quelle: VENRO 2015 aktuell.