Die Tafeln fordern eine sozial-ökologische Wende für Deutschland

In unserem Land läuft etwas schief. Das sieht man an dem wahnsinnigen Überfluss einerseits und erschreckendem Mangel vieler Menschen andererseits. Genau in diesem Spannungsfeld arbeiten die Tafeln seit fast 25 Jahren und bemühen sich um einen Ausgleich – um ein Umverteilen von Lebensmitteln. Wir bringen Lebensmittel, die noch völlig einwandfrei sind, aber nicht mehr verwendet werden und sonst entsorgt würden, zu denen, die sich aus eigener Kraft kaum gesund und ausgewogen ernähren könnten.
 
Die mehr als 930 gemeinnützigen Tafeln in Deutschland sammeln einwandfreie überschüssige Lebensmittel von Herstellern und Händlern und verteilen diese regelmäßig an bis zu 1,5 Millionen bedürftige Menschen in Deutschland. Dadurch kennen und erfahren unsere mehr als 60.000 ehrenamtlichen Helfer*Innen beide Seiten unserer Gesellschaft: den Alltag von armen, ausgegrenzten und perspektivlosen Menschen ebenso wie unseren Reichtum, der sich uns in völlig widersinniger Verschwendung und Vernichtung von einwandfreien Lebensmitteln zeigt. Unser Ansatz zu helfen ist seit jeher ein sozial-ökologischer.  Unser Essen und unsere Güter sind wertvoll, unsere Rohstoffe endlich. Dennoch wird jedes achte Lebensmittel weggeschmissen. Wir brauchen nicht noch mehr, damit es allen gut geht. Wir müssen das Vorhandene nur gerechter verteilen. Und wir brauchen in unserer Überflussgesellschaft eine neue Wertschätzung für das Existentielle: für unsere Lebensmittel und für die Ressourcen, die verbraucht werden, um unser Essen zu produzieren. Wir können es uns nicht länger leisten, diese Ressourcen achtlos zu verschwenden. weiterlesen 
 
Quelle: Die Umverteiler klären auf Nr. 16  von Jochen Brühl, ehrenamtlicher Vorsitzender Bundesverband Deutsche Tafel e.V
„Die Umverteiler klären auf" erscheint regelmäßig und informiert über Argumente und Forderungen des zivilgesellschaftlichen Bündnisses „Reichtum umverteilen - ein gerechtes Land für alle!"